Der Deutsche Journalisten-Verban (DJV) warnt vor dem Hintergrund der Wiederwahl von Donald Trump internationale Korrespondenten in den USA davor, der Desinformation und den Lügen des 78-Jährigen auf den Leim zu gehen.
Sowohl Trumps Präsidentschaft von 2017 bis 2021 als auch der zurückliegende Wahlkampf haben nach Ansicht des DJV gezeigt, dass Lügen, Verzerrungen und Diffamierungen zur rhetorischen Grundausstattung des Politikers gehören.
Desinformation den Lügen von Trump
„Wir Journalistinnen und Journalisten stehen bei einer zweiten Präsidentschaft von Trump in der besonderen Verantwortung, jeden Satz, jedes Wort von ihm auf den Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster.
Nichts deute darauf hin, dass sich Donald Trump nach Amtsantritt ändere.
Der DJV-Vorsitzende fordert in dem Zusammenhang die in Washington akkreditierten Korrespondenten zu einer stärkeren Zusammenarbeit auf: „Mögliche Versuche der künftigen US-Regierung, die Pressefreiheit einzuschränken, müssen auf den deutlichen Widerstand der Journalisten stoßen.“
Zusammenhalt sei womöglich auch gegenüber extremistischen Trump-Anhängern nötig, die jetzt Oberwasser hätten.
Die internationale Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hatte bereits direkt im Vorfeld der Wahl die Situation der Medien in den USA beklagt. Sie wies auch darauf hin, dass die Vereinigten Staaten auf dem jüngsten Index der Pressefreiheit an die 55. Stelle gerutscht sind.
"Die Aushöhlung der amerikanischen Pressefreiheit ist zum Teil auf das schwindende Vertrauen in die Medien, Drohungen und Gewalt gegen Journalisten sowie auf verzögerte rechtliche Reformen zurückzuführen", hieß es in einem Artikel auf der RSF-Webseite.
Historisches Comeback nach knappem Kopf-an-Kopf-Rennen
Umfragen hatten für die US-Wahl 2024 ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen vorhergesagt. Doch Trumps demokratische Gegenkandidatin und aktuelle Vizepräsidentin Kamala Harris erlebte ein Debakel.
Für Trump ist es ein historisches Comeback. Bei seinem Auszug aus dem Weißen Haus schien er politisch erledigt, nachdem seine Anhänger das Kapitol in Washington erstürmten und er das Wahlergebnis nicht anerkennen wollte.
Commentaires