Schokolade bleibt ein Geschäft mit Ungleichheit: Oxfam fordert faire Kakaopreise – Ausbeutung in der Lieferkette
- Jochen Siegle - Reporters For Future
- 9. Apr.
- 1 Min. Lesezeit
In 96 Prozent der Schokolade steckt Ausbeutung. Eine neue Studie zeigt große Lücke zwischen Versprechen der Supermärkte und Realität
Laut der neuen Studie der Organisation Oxfam zahlen deutsche Supermärkte in den meisten Fällen keine fairen Preise für Kakao. Dabei ist der Weltmarktpreis für Kakaobohnen derzeit so hoch wie nie.
Trotzdem leben viele Kakaobäuerinnen und -bauern, vor allem in Ghana und der Elfenbeinküste, weiterhin in Armut.
Laut Oxfam zahlen die Supermärkte Aldi Nord, Edeka, Lidl und Rewe nur bei weniger als 4 Prozent ihrer Kakaoprodukte dauerhaft Preise, die ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen.
Eine Umfrage in Ghana zeigt: Rund 90 Prozent der befragten Kakaobäuer*innen verdienen weniger als nötig zum Leben – Frauen sogar nur rund ein Drittel davon.
Oxfam weist darauf hin, dass Supermärkte in Deutschland eine starke Marktstellung haben: Fünf große Ketten teilen sich rund 87 Prozent des Handelsmarkts und verkaufen etwa 86 Prozent der Schokolade im Land.
Damit haben sie großen Einfluss auf Preise und Bedingungen in der Lieferkette.
Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn zeigt laut Oxfam, dass es auch anders geht: Sie hat sich im Oktober 2024 verpflichtet, für alle Eigenmarken mit Kakaoanteil existenzsichernde Preise zu zahlen.

Oxfam fordert gesetzliche Vorgaben, damit Supermärkte dauerhaft faire Preise zahlen und die Lebenssituation der Menschen am Anfang der Lieferkette verbessert wird.
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