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Solarenergie im Aufwind – und das Ende des Ölzeitalters?

Der globale Solarboom verändert nicht nur das Klima, sondern auch die Machtverhältnisse der Weltwirtschaft. 


Beim aktuellen 5vor12 Klima-Briefing des Netzwerks Klimajournalismus wurde deutlich, dass Solarenergie in Verbindung mit Stromspeichern zur wirtschaftlich attraktivsten Energieform geworden ist – und zwar weltweit.



Solar als Gamechanger – besonders in China



Journalist Rico Grimm (u. a. Cleantech Ing.-Newsletter) stellte in seinem Impuls fest: „Wer das 21. Jahrhundert beherrschen will, muss den Solarboom beherrschen.“ 


Vor allem in China habe sich Solarstrom in Kombination mit Speichern zur günstigsten Energiequelle entwickelt.


Der Peak der CO₂-Emissionen sei dort möglicherweise bereits überschritten.


Damit stellt sich auch für Europa und die USA nicht nur eine klimapolitische, sondern eine industriepolitische Frage: Wie wettbewerbsfähig bleiben wir im Zeitalter von Greentech und ClimateTech?



Das Ölzeitalter wankt – E-Mobilität verändert Märkte


Grimm sieht die größte Veränderung darin, dass der Ölsektor „vor einem riesigen Problem“ steht. Die Nachfrage nach Öl könnte bereits 2023 oder 2024 ihren Höhepunkt erreicht haben – getrieben vor allem vom Boom der E-Autos in China.


Dass diese Entwicklung in der deutschen Berichterstattung kaum auftauche, kritisierte er deutlich.


Blick auf Deutschland: Energiewende braucht Netz-Ausbau


Leonhard Probst vom Fraunhofer ISE – Europas größtem Solarforschungsinstitut – zeigte im Briefing, wie weit Deutschland in Sachen Solarenergie bereits ist. Auf Energy-Charts.info lassen sich aktuelle Stromdaten, Börsenpreise und Emissionen live verfolgen.


Probst betonte: „Der PV-Ausbau ist wirtschaftlich kaum aufzuhalten.“ Aber: Die Engpässe entstehen nicht durch die Solarenergie selbst, sondern durch fehlende Netzinfrastruktur. Wärmepumpen, E-Autos und industrielle Elektrifizierung seien ohne starke Verteilnetze nicht möglich.


Streitpunkt Gaskraftwerke: Viel zu viel geplant?


Ein weiteres Thema war die von CDU-Politikerin Katherina Reiche (ehemals VKU) angekündigte Planung von 20 GW zusätzlicher Gaskraftwerkskapazität. Laut Grimm und Probst sei das weit überdimensioniert – und weder kurzfristig realisierbar noch klimafreundlich.


Grimm warnte zudem vor möglichen Interessenkonflikten durch Reiches Vergangenheit als Lobbyistin der kommunalen Energieversorger.


Fazit: Journalismus muss den Wandel sichtbar machen


Die Veranstalter des Briefings fordern mehr Aufmerksamkeit für diese Entwicklungen – auch in den großen Medienhäusern. Denn der Solarboom, der Strukturwandel in der Energiebranche und die industriepolitische Neuausrichtung betreffen uns alle. Und sie passieren schneller, als viele berichten.


Solar-Panele, Unsplash



Quellen und weiterführende Links:


 
 
 

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