Die Klimakrise hat erhebliche Folgen für die menschliche Gesundheit, wie ein neuer Bericht des „Lancet Countdown“ zeigt.
Laut diesem internationalen Forschungsteam sind Menschen weltweit durch das sich rasch verändernde Klima zunehmend bedroht.
Besonders stark betroffen sind ältere Menschen, deren hitzebedingte Sterblichkeit seit den 1990er-Jahren um 167 % gestiegen ist. Zudem leiden Millionen mehr Menschen unter Hitzestress, der Schlaf und Wohlbefinden beeinträchtigt.
Auch die Ernährungssicherheit wird bedroht: Im Jahr 2023 waren fast die Hälfte der globalen Landflächen mindestens einen Monat von extremer Dürre betroffen, was die Zahl der Menschen mit Ernährungsunsicherheit auf einen Höchststand trieb.
Klimakrise pusht Infektionskrankheiten
Durch veränderte klimatische Bedingungen verbreiten sich Infektionskrankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber zunehmend auch in neuen Regionen. Zudem sind etwa ein Drittel der Weltbevölkerung aufgrund von Sand- und Staubstürmen höherer Feinstaubbelastung ausgesetzt.
Die wirtschaftlichen Kosten steigen ebenfalls drastisch. Zwischen 2014 und 2023 stiegen die jährlichen Verluste durch klimabedingte Katastrophen auf 227 Milliarden US-Dollar. Besonders in Ländern mit niedrigem HDI bleiben diese Schäden oft unversichert, während die Arbeitsproduktivität weltweit sinkt. Joacim Rocklöv von der Universität Heidelberg sieht darin eine "eindringliche Warnung".
Risiko für Hitzestress steigt
In Deutschland ist das Risiko für Hitzestress bei körperlicher Betätigung im Freien im letzten Jahrzehnt fast doppelt so hoch wie in den 1990er-Jahren, mit stärkerer Belastung im Osten.
Trotz dieser Gefahren gibt es immer noch hohe Subventionen für fossile Brennstoffe. Dorothea Baltruks vom Centre for Planetary Health Policy fordert daher ein Umdenken und betont die Notwendigkeit einer Klimaschutzstrategie in Deutschland.
Auf der kommenden COP müssen dazu laut Bericht dringend Entscheidungen getroffen werden.
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