KLIMASTREIK VON BELÉM BIS BERLIN
- Carla Reemtsma
- vor 2 Tagen
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“Setzen, sechs, Thema verfehlt” – nichts anderes kann man über den Auftritt von Friedrich Merz auf der Weltklimakonferenz sagen. Er hat es geschafft, den Ausstieg aus fossilen Energien mit keinem einzigen Wort zu erwähnen.
Von Carla Reemstma, Fridays For Future Deutschland
Wir sitzen in Belém unter einer riesigen Palme, als der Bundeskanzler die Bühne für seine Rede betritt. Gerade haben wir unsere Forderungen und die Petition mit mehr als 150.000 Unterschriften bei einer Aktion präsentiert.
Friedrich Merz ist nicht der Klimakanzler, den wir uns gewünscht haben – aber noch hoffen wir, dass er hier heute, direkt am Rande des Amazonas-Regenwaldes zu dem Klimakanzler wird, den wir brauchen.
In den vergangenen Wochen haben ein Hurrikan auf Jamaika, Überschwemmungen in Vietnam und Dürre in der Türkei Schäden in Milliardenhöhe verursacht.
Die Staatschefs müssen bei der Klimakonferenz beweisen, dass sie das Pariser Klimaabkommen ernst nehmen und sich schützend vor das 1,5-Grad-Ziel stellen.
Doch nach der Rede von Merz wissen wir mit Sicherheit: Ohne unseren Protest passiert das nicht! Deswegen gehen wir zur Halbzeit der Weltklimakonferenz, am 14. November, überall in Deutschland und weltweit auf die Straße!
Klimastreik in Deiner Nähe finden!
Diese Klimakonferenz ist eine ganz besondere: Vor zehn Jahren wurden das Pariser Klimaabkommen und das 1,5-Grad-Ziel beschlossen – Meilensteine und Grundlagen der internationalen Klimapolitik! Seitdem ist viel zu wenig passiert und die Aufbruchsstimmung von Paris fühlt sich weit, weit weg an. Nicht zuletzt seit in den USA wieder der Klimakrisenleugner Trump regiert.
Die vergangenen Klimakonferenzen haben immer wieder gezeigt: Echter Fortschritt passiert nicht einfach so, wir müssen ihn erkämpfen! In Paris haben Hunderttausende protestiert und ein Meer aus roten Schuhen aufgebaut, in Glasgow sind wir trotz Regen durch die Straßen marschiert, in Dubai haben wir trotz massiver Einschränkungen der Versammlungsfreiheit Aktionen auf dem Konferenzgelände organisiert, in Sharm el-Sheik haben wir für die Freilassung ägyptischer Klimaaktivist*innen protestiert.
Klimakonferenz steht vor unlösbarem Dilemma:
Diese Klimakonferenz steht vor einem scheinbar unlösbaren Dilemma: Sie muss endlich echte Fortschritte liefern, damit Menschen weiter auf internationale Verhandlungen vertrauen. Doch wie sollen die Verhandler*innen zu relevanten Beschlüssen kommen, wenn das Vertrauen in sie kaum noch da ist?
Deswegen gehen wir dieses Jahr gewissermaßen doppelt auf die Straße: Weil wir überzeugt sind, dass die internationalen Verhandlungen entscheidend sind, um ernsthaft etwas erreichen zu können – und weil wir wissen, dass diese Verhandlungen gute Ergebnisse liefern müssen, damit unser Vertrauensvorschuss nicht umsonst war.
Damit aus Verhandlungen starke Beschlüsse statt leeren Worten entstehen, gehen wir am 14. November wieder überall in Deutschland auf die Straße – kommst Du dazu?
Klimastreik in Deiner Nähe finden!
Die fossile Lobby ist zwar mächtig und es steht aktuell nicht sonderlich gut ums Klima. Doch wir wissen, dass Protest genau dann wirkt, wenn wir uns alle dazu entscheiden, aufzustehen, statt zu Hause auf dem Sofa zu sitzen und wegzuschauen. Jede*r Einzelne wird gebraucht, um einen Unterschied zu machen:
Auch Du!
Gemeinsam können wir unglaublich viel bewegen! Gerade organisieren Menschen überall Protestaktionen. Menschen wollen überall auf der Welt Klimaschutz voranbringen und gemeinsam eine gerechte Zukunft gestalten: Ob hier in Belém oder bei Dir im Ort. Deshalb protestieren wir am 14. November gemeinsam. Ich werde in Belém auf der Straße sein, bist Du in Deiner Stadt dabei?




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