Reportage Tipp: "Kampf ums Wasser": Red Bull sorgt für Streit in Brandenburg
- Liam Ess
- 9. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
In Baruth, einer kleinen Stadt in Brandenburg, wächst der Widerstand gegen den Energydrink-Hersteller Red Bull. Zusammen mit der Firma Rauch hat Red Bull eine Mineralwasserfabrik übernommen – und damit auch das Recht, Grundwasser zu nutzen. Das sorgt bei vielen Menschen in der Region für Ärger.
🏭 Wer darf das Wasser nutzen?
Red Bull und Rauch kauften das Unternehmen Brandenburger Urstromquelle – und damit auch die Genehmigung, den Großteil des örtlichen Grundwassers zu nutzen. Etwa 92 Prozent des erlaubten Wassers stehen den Firmen zu.
Nur acht Prozent bleiben für die Einwohnerinnen und Einwohner von Baruth. In der Region ist Wasser knapp, denn durch den Klimawandel regnet es immer weniger. Die Umweltorganisationen schlagen deshalb Alarm.
🛢️ Mehr Fabriken, mehr Wasserverbrauch
Red Bull plant, in Baruth nicht nur Getränke abzufüllen, sondern auch Aluminiumdosen herzustellen. Dafür soll eine neue Fabrik und ein Logistikzentrum gebaut werden – mitten in einem Waldgebiet, teils sogar im Wasserschutzgebiet.
Das bedeutet: Mehr Wasserverbrauch und mehr Abwasser, weshalb auch eine neue Kläranlage entstehen soll. Die Stadt verspricht sich davon neue Jobs. Doch viele Menschen kritisieren, dass Industrie wichtiger als Umweltschutz sei.
🔎 Wie viel Wasser gibt es wirklich?
Laut einem alten Gutachten aus dem Jahr 2006 gibt es in der Region noch genug Grundwasser. Doch Experten wie Fanny Frick-Trzebitzky von der europäischen Forschungsgruppe regulate sagen: Diese Daten sind veraltet. Der Klimawandel verändert die Bedingungen – und wenn das tiefe Grundwasser einmal leer ist, dauert es sehr lange, bis es sich erholt. Neue Daten fehlen, viele Messwerte sind ungenau. Deshalb ist frühes Handeln so wichtig.
🌲 Widerstand vor Ort
Die geplante Dosenfabrik soll in einem Kiefernwald gebaut werden, ganz in der Nähe der Radeland-Siedlung mit vielen Wochenendhäusern. Die Anwohner*innen wehren sich. Sie haben eine Online-Petition gestartet und fordern mehr Transparenz und Beteiligung.

🌍 Warum das Thema wichtig ist
Baruth steht für eine zentrale Frage unserer Zukunft:Wem gehört das Wasser, wenn es knapp wird?Der Fall zeigt, wie groß die Spannung zwischen Wirtschaft und Umweltschutz ist – nicht nur in Brandenburg, sondern überall.
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